103 JAZZ SPASS (Teil 1)

Vererbungsehre

Mein 2018 verstorbener Freund Harald hat einen besonderen Platz hier in meinem Blog. Ich denke sehr oft an ihn – und das nicht nur, weil ich seinen Fender MIM Jazz Bass geerbt habe. Aus seinem Nachlass waren noch ein paar andere Sachen bei mir gelandet. Zum Beispiel ein Jazz-Bass-Hals. Und mit dem fing meine ”Schrauben 2.0”-Geschichte an.

Es ist ein sehr schöner One Piece Maple Neck mit (wahrscheinlich) Palisander-Griffbrett, 21 Bünden, Skunk Stripe und einem Sattel aus weißem Kunststoff. Ohne Mechaniken und ohne Bohrlöcher für die Halsschrauben – er war also offensichtlich noch nicht im Einsatz gewesen. Harald hatte immer wieder andere und neue Instrumente ausprobiert und war erst mit seinem Fender MIM Jazz Bass richtig zufrieden. Ich glaube, er hatte mir irgendwann auch mal davon erzählt, dass er einen Basshals bestellt hat – aber ich weiß nicht mehr, warum genau und woher.

Während Haralds Jazz Bass hier inzwischen einen sehr guten Einsatzort gefunden hat, der ihm sehr gefallen hätte (dazu später mal mehr), stand der Hals lange Zeit in einer Ecke rum. Und wartete darauf, dass ich mich mit ihm beschäftige. Und etwas aus ihm mache.

Im Frühling 2020 erschien mir die Zeit dafür gekommen. Erinnert sich noch jemand an Corona? Also die Pandemie? Nein? Tja, dachte ich mir. Googelt das ruhig mal, ist eine spannende Geschichte. Die ich hier aber nicht erzählen möchte.

Ich dachte mir: Das ist doch bestimmt eine gute Zeit, um aus dem Basshals einen vollständigen Jazz Bass zu machen! Ich wollte dabei sehr pragmatisch und ohne allzu große Investitionen vorgehen. Also suchte ich auf (damals noch Ebay-) Kleinanzeigen nach günstigen Bass-Bodys, die passend aussahen. Und dachte mir auch noch: Hier wirken sich Verdienst & Erbe Leo Fenders, was den E-Bassbau angeht, wahrscheinlich sehr positiv aus. Denn Preci und Jazz Bass sind hier nun mal DIE beiden großen Standards. Also müsste ein Jazz-Bass-Body und eine Jazz-Bass-Hals schon IRGENDWIE zusammenpassen, wenn sie halbwegs nach den klassischen Maßen gefertigt wurden. Motto: Aufs Beste hoffen – und sonst wird’s irgendwie passend gemacht. 😉

Let’s get it on!

Am 17. Mai 2020 erstand ich von Marius M. (der offensichtlich ein sehr engagierter Bass-Schrauber ist) einen Jazz-Bass-Body, der meine Kriterien erfüllte: Holz-Optik und mit vielen Parts, die schon/noch installiert waren. Für 70,- € wirkte das wie ein guter Deal für mich. War es auch.

Fehlt nicht mehr viel, oder?

Ich hatte hier noch Fender Jazz-Bass-Pickups rumliegen, weil ich bei meinem MIJ Foto Flame Jazz Bass mal die Original-PUs gegen Bartolinis habe tauschen lassen. Außer Mechaniken und Elektrik fehlte also nicht mehr viel. Halsschrauben und weiterer Kleinkram waren im Paket dabei, das Marius mir dann schickte.

Ich war motiviert und bestellte schnell noch ein paar Sachen mehr von BassParts dazu:

Boston macht den Basston rein.

Und dann?

Tja. Dann entwickelte sich diese Corona-Geschichte (schon gegoogelt?) ganz anders als gedacht. Und ich fand überhaupt nicht die Muße und Ruhe, die ich zum Bassschrauben haben wollte. Die Sachen lagen hier rum. Eine massivere Austausch-Bridge besorgte ich zwar noch (auch per Kleinanzeigen) für wenig Geld, aber ansonsten ruhte das Projekt.

UND DANN??

Dann kam der Spätsommer 2024. Mit einer (privaten) Geschichte, die sehr strapaziös war, aber nochmal gut ausging. Ende September fiel mein Blick mal wieder auf den Basshals. Ich suchte spontan alle Teile zusammen, die ich hatte, und überlegte.

Bass we can!

”Warum nicht einfach jetzt?” – kaum war der Gedanke gedacht, fasste ich einen Plan: Einfach mal anfangen und das Ding fertig bauen!

Aber die Elektrik fehlte ja noch. Mit meinem Schraub-Preci hatte ich gute Erfahrungen mit den vorgefertigten Lösungen von Richter Elektronik gemacht. Warum mache ich es mir also auch hier nicht einfach? Gedacht, bestellt – mit weiteren Teilen, die noch fehlten.

Göldone Perspektiven

Zufällig genau die Summe, die ich für den ”Loaded Body” bezahlt hatte. Womit sich meine Ausgaben (inkl. neuer Bridge) auf etwas über 200,- € summierten. Was mir so gerade noch vertretbar erschien.

Alles ist drin

Die Teile kamen schnell an, wie immer bei BassParts mit einem kleinen Goldie-Gruß on top:

Goldbären-Perspektiven

Na dann – loslegen! 😊

Was ich als erstes machte und ob dabei irgendwas schief lief, erfahrt ihr im Teil 2 von ”JAZZ SPASS” – stay tuned!

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