Meine größten Failer.
Nach dem kritischen Zwischenfazit im letzten Beitrag gehe ich jetzt doch noch einen Schritt weiter. Dahin, wo es wirklich weh tut. Und wo meine grundsätzliche Untauglichkeit für ein handwerkliches Projekt wie dieses noch einmal überdeutlich wird. Aber hinterher ist es dann eben doch lustig – auch wenn ich damals jeweils ziemlich geflucht habe. Und mich nicht getraut habe, es im Schraubbericht überhaupt zu erwähnen. Denn wie blöd kann man (also ich) sein? Offenbar ziemlich blöd. Here it comes: das ”Tim schraubt Bass” Blooper Reel!
Ich beschränke mich dabei aber auf die beiden größten Klopfer. Und das ist auch schon das Stichwort für Fail Nr. 1:
1. SHAKE, RATTLE & ROFL
Es passierte ganz am Anfang, als eigentlich noch gar nichts passiert war. Und deshalb war das auch so ärgerlich unnötig. Meine Güte … Ich war jedenfalls ziemlich fassungslos.
Die Geschichte geht so: Ich hatte bereits die Teile zugeschickt bekommen. Ich hatte auch schon die Frage der Holzbehandlung mit Öl & Wachs geklärt und entsprechende Produkte ausgesucht und gekauft. Und dann liegt der unbearbeitete Bass-Body neben mir auf dem Sofa. Und ich nehme die Glasflasche mit dem Leinos Hartöl in die Hand. Wo drauf steht, dass man das Zeug vor der Anwendung gut durchschütteln muss. Also schüttele ich – obwohl zu diesem Zeitpunkt vollkommen unnötig – die Flasche einfach mal, was das Zeug hält. Und:
BÄM!
Genau. Ich haue mit der Glasflasche eine schöne Macke ins Holz des neben mir liegenden Bodys. SEUFZ. Man sieht’s bis heute sehr gut:
Ist am oberen Horn, wo ich beim Spielen auch immer schön im Blick habe, dass ich da eine Macke reingehauen habe. Aus reiner Blödheit. Grmpfl.
2. SKUNK STRIPES
Ärgernis Nummer zwei passierte, als der Bass schon weitgehend fertig war. Da war das Holzfinish zwar schon zu 96 % angetrocknet, aber doch noch leicht klebrig. Trotzdem dachte ich mir nichts dabei, den Bass in einen sehr alten Gitarrenständer zu stellen:
Irgendwann, nach ein paar Tagen, hatte ich dann so ein merkwürdiges Gefühl. Also nahm ich den Bass in die Hand und schaute mir mal die Halsrückseite genauer an. Ja, genau, War klar.
DER BLÖDE GITARRENSTÄNDER HATTE ABGEFÄRBT!
Da war ein deutlicher dunkler Streifen hinten am Hals. Genau da, wo er Kontakt zum Gummi des Gitarrenständers hatte. ARRRGGGGH!
Aber das war natürlich nicht alles. Denn auch die Kontaktstellen unten am Body waren dunkel. GRRRRRRR!
Ich habe keine Fotos davon gemacht, weil ich mich so geärgert habe. Und mit dem Polierlappen war da auch nichts zu machen. Hm.
Letztendlich habe ich dann etwas ausprobiert, was auch wirklich funktioniert hat: Ich nahm ein Radiergummi – und radierte die dunklen Stellen einfach weg. 😉
(Jetzt steht der Bass natürlich in einem anderen Ständer, der eine andere Bauart hat, bei der der Hals gar keine Stütze hat. Unten achte ich darauf, dass zwischen Bass und Gummi der Ledergurt des Basses liegt.)
UND WAS LERNEN WIR ALSO?
”Blöd kann man ruhig sein. Man muss sich nur zu helfen wissen.” – Diese Weisheit hat mir meine Mutter mitgegeben, als ich noch ein Kind war. Und sie gilt offensichtlich bis heute für mich, wenn ich handwerklich tätig werde. Ich nenne das dann einfach mal STELZER’S LAW.