43 BASS BREAK

Pausenzeichen

Ups, die Woche schon wieder um? Ich war die letzten Tage ziemlich mit Arbeit & Urlaubsvorbereitungen beschäftigt. Ein bisschen Bass gespielt habe ich auch … aber nur ein bisschen. 😉

Aber ich habe zwischendurch auf Bonedo.de einen Hinweis auf ein nettes Video entdeckt, mit dem ich diese Woche einfach mal die Lücke fülle …

Ich verabschiede mich in den Urlaub … bis bald!

 

 

42 THE NEXT LEVEL

Life, the Universe, and Everything.

Der 42. Blogbeitrag. Eine gute Zahl, um zwischendurch mal wieder ein paar  eher periphere Gedanken rund um mein Bassschraub- und Blog-Projekt zu formulieren. Oder sind es etwa doch eher sehr zentrale Gedanken? 

Ausgerechnet heute früh bekam ich in meiner bevorzugten Muckibude diesen Schließfachschlüssel ausgehändigt:

Auf dem Weg zum Training hatte ich mir schon überlegt: Hm, heute ist Beitrag Nr. 42 dran. Was schreibe ich denn mal? Und dann bekomme ich als Antwort den passenden Schlüssel.

Denn das Krafttraining, das ich jetzt schon seit etlichen Jahren betreibe, hat durchaus mit meinen musikalischen Aktivitäten zu tun. Ums genau zu sagen, mit meinem ersten Bass:

Der Vantage VP795B ist nämlich ein tierisch massiver und ziemlich schwerer E-Bass. Und ich habe ihn ab dem Kauf (gebraucht) im Jahr 1987 sehr, sehr viel gespielt – bei unzähligen Proben und Konzerten meiner damaligen Band ROOM SIX in Wilhelmshaven. Und natürlich beim disziplinierten Üben. 😉

Ab Mitte der 90er hatte ich dann regelmäßig Probleme im linken Schulterbereich. Sehr, sehr schmerzhafte Probleme. Aber erst 2009 habe ich den Dreh gekriegt, dagegen etwas nachhaltiger vorzugehen – mit einer Anmeldung bei Kieser Training. Seitdem sind die Probleme und Schmerzen stetig weniger geworden. Und wenn ich wieder was in der Schulter merke, weiß ich, wie ich gegensteuern kann. Eine ganz klassische ”Arsch hochkriegen und dafür belohnt werden”-Geschichte also.

INVESTITION VS. REKREATION

Rückblickend gibt es für mich viele solcher Geschichten, wenn ich meine musikalische Laufbahn betrachte. Angefangen von der ganz grundsätzlichen Entscheidung, ein Instrument lernen zu wollen – und es damit auch ernst zu meinen. Das kennt jeder Musiker: Ich muss erst jede Menge investieren (Zeit, Geduld, Disziplin), um irgendwann etwas zurückzubekommen (Fortschritt, Anerkennung, Mädchen (bzw. Jungs) 😉 ).

Das Investieren kostet oft sehr viel Überwindung. Warum (als Schüler) Skalen üben, Timing trainieren und Musiktheorie büffeln, wenn man nachmittags auch einfach vor dem Fernseher abhängen könnte? Doch es gibt meist zum Glück sehr schnell einen Lerneffekt: Wenn ich mich überwinde, mache ich Fortschritte – und empfinde das als Belohnung. Endorphine eben.

”Überwindung” kann man auch in „Sich selbst in den Arsch treten” übersetzen. Wird jedenfalls oft so formuliert. Manchmal wird man aber auch von anderen gezielt in eine Richtung getreten – oder es gibt Zufälle, die eine gewisse Eigendynamik entwickeln und das gleiche bewirken. Wenn man sie lässt.

Als ich erst ungefähr ein halbes Jahr Gitarre spielte, nahm ich Ende 1986 an einem ”Ten Sing”-Seminar in Delmenhorst teil. In einem Anfall von totaler Selbstüberschätzung meldete ich mich für den Bandworkshop an. Da war aber auch noch eine Gitarristin, die schon ganz gut spielte. Ich glaube, viel besser als ich. Also fragten die freundlichen, geduldigen skandinavischen Workshopleiter mich (ganz klassischer Einstieg ins Instrument): Möchtest du dann den Bass übernehmen?

Ich übernahm ihn. Und hatte, als ich zum ersten Mal den Bass in den Händen hielt, dieses komische Gefühl: Das isses. Obwohl es ein schrecklicher Washburn-Zahnbürstenbass war.

ANGST KANNSTE STREICHEN.

Also wurde ich Bassist. Es gab dann in meiner weiteren musikalischen Ausbildung immer wieder Momente, in denen ich merkte: Ich werde gerade gefordert, mich zu überwinden und etwas zu machen, das mir eigentlich etwas Unbehagen bereitet. Oder vor dem ich sogar Angst habe. Zum Beispiel, als mein Kontrabasslehrer mir nach nicht mal einem Jahr Unterricht sagte: ”So, jetzt melde dich mal bei deinem schulischen Streichorchester und spiele da mit.” No way! Ich fühlte mich keinster Weise bereit dafür.

Aber es hat funktioniert. Und später war ich dann auch stolz darauf, dass es funktioniert hat. Es hat mich zwar zunächst (oder eigentlich die ganzen zwei Jahre) ziemlich überfordert, aber dadurch habe ich sehr, sehr viel gelernt. Ich musste ganz anders und viel intensiver üben. Mich viel stärker konzentrieren. Und, oh Graus: NOTEN LESEN!

Diese gute Erfahrung, sich zu überwinden, Aufwand zu investieren und dann dafür belohnt zu werden, ist für mich eine der besten, die man überhaupt machen kann. Und das führt natürlich direkt zurück zu meinem Bassschraub-Projekt.

Schließlich war dafür die Ausgangslage, dass ich handwerklich eher unerfahren und vor allem mittel- bis unterbegabt bin. Und jetzt habe ich hier einen neuen Bass stehen, den ich optisch, klanglich und überhaupt ziemlich gelungen finde:

Darauf bin ich stolz. Und das ist ein sehr motivierendes Gefühl.

Ich merke, dass der neue Bass mir neue Impulse gibt. Anders, als es ein gekaufter getan hätte. Ich übe zum Beispiel wieder mehr und ernsthafter – und habe sogar ein paar meiner alten Bassbücher rausgeholt. Oh Graus, NOTEN LESEN! Aber auch hier funktioniert das Prinzip investieren und belohnt werden ganz hervorragend. Es gibt Fortschritte. Wenn man dran bleibt, sogar jeden Tag.

Das alles gilt prinzipiell natürlich auch für andere Bereiche. Oder, um genau zu sein: für das Leben, das Universum und den ganzen Rest. Wenn ich meine Angst überwinde, werde ich dafür belohnt. Ich wäre heute zum Beispiel nicht mit der tollsten aller Frauen verheiratet und hätte nicht die beiden wunderbarsten Kinder der Welt, wenn ich damals nicht … aber halt. Für heute genug Biographie und Philosophie. 😉

THE NEXT LEVEL

Ich habe mir jetzt aktuell vorgenommen, mich mal wieder etwas zu überfordern. Um mal zu sehen, was dabei herauskommt. Es geht um diesen Song von LEVEL 42:

Ganz großes 80er-Jahre Bass-Kino. Und eigentlich eine Nummer über dem, was meine Fähigkeiten im Bereich Slapping hergeben.

Aber ich habe dazu eine Anleitung gefunden, von einem fantastischen Online-Basslehrer. Ich werde es ausprobieren. Und berichten, wie ich damit klarkomme.

Wäre ich ein Glückskeks oder Motivationscoach, würde ich jetzt abschließend schreiben: ”Los, Leute, geht raus und überwindet euch. Keine Angst – ihr werdet bestimmt belohnt!”

Bin ich aber nicht. Weit entfernt davon. Ich wünsche allen einfach nur ein schönes Wochenende. Denn das kann ja auch schon sehr glücklich machen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

41 GET INTO THE GROOVE

Der Bass geht weiter.

Wie versprochen gibt’s jetzt endlich ein paar weitere Aufnahmen vom geschraubten Preci. Ich habe mich weiter mit dem iRig HD2 beschäftigt – und die folgenden Beispiele sind dabei herausgekommen.

Gestern Abend hatte ich ein wenig Zeit und habe mich mit dem Bass aufs Sofa verzogen, um mit meinem neuen iRig HD 2 zu experimentieren.

Am besten kam ich dabei mit GarageBand klar. Und die hörbare Latenz des iRig-Interfaces, über die ich geschrieben hatte, schien mir etwas geringer zu sein, wenn ich den Kopfhörer nicht ins iRig, sondern direkt ins iPhone einsteckte. Bei einem späteren Vergleich schien das aber doch wieder annähernd gleich zu sein, nun ja …

Wie dem auch sei: Ich habe drei kurze Soundbeispiele aufgenommen. Jeweils mit möglichst puren, unbearbeiteten Signal vom Bass. Aber genau das erwies sich als schwierig – worüber ich nochmal berichten werde.

Aber hier & heute erstmal die drei Beispiele – enjoy & have a nice weekend!

PS: Zwei Hinweise dazu: Wir stimmen in der Band einen Halbton runter, also ist der Preci auch stets auf D#, G#, C#, F# gestimmt. Und beim Beispiel ”Slapgroove 1” habe ich die Tonblende am Bass so ca. 50 % zugedreht, weil das m. E. beim Slappen auf meinem selbstgeschraubten Preci einen runderen Sound gibt.