39 IMMER BÄSSER

Gefühlter Fortschritt

OK, mit den Aufnahmen hat’s noch keinen weiteren Fortschritt gegeben. Aber macht ja nix. Ich habe meinen neuen Bass trotzdem oft gespielt, auch bei den Proben meiner Band. Vom Spielgefühl & Sound war ich ja schon beim ersten Gig begeistert. Und, was soll ich sagen: Es wird immer besser …

Wie kommt das? Ist das nur ein subjektives Gefühl, dass der Sound sich entwickelt – und zwar ausnehmend positiv? Oder liegt es daran, dass der Bass sich ”einschwingt” und tatsächlich immer besser klingt?

Meine Antwort: beides.

Das ”Einspielen” eines neuen Instruments ist für mich persönlich immer ein vieldimensionaler Vorgang. Bei dem Einiges im Instrument passiert und sich verändert – aber noch mehr im Kopf.

Betrachten wir erstmal den Bass. Der ist frisch zusammengeschraubt. Und eine schwingende Konstruktion. Will sagen: Über die Saiten wird das ganze Instrument zum Schwingen gebracht. Und Schwingung heißt Bewegung. Also kann man durchaus von einem ”Einschwingprozess” sprechen – denn wo sich Teile bewegen können, tun sie es. Man merkt das auch daran, dass sich Schrauben eventuell leicht lockern. Weshalb man diese bei neuen Instrumenten öfter mal prüfen und nachziehen sollte. Denn je weniger Schwingungsenergie irgendwo geschluckt wird und verloren geht, umso ausgeglichener und harmonischer schwingt das ganze Instrument.

So sieht es ganz sachlich physikalisch aus. Jedenfalls laienhaft und gnadenlos verkürzt dargestellt. 😉

Aber dann gibt es ja noch mich, den Bassisten. Ich spiele den neuen Bass – und muss mich an ihn gewöhnen. Denn er fühlt sich anders an als meine anderen Bässe – und er reagiert anders auf meine Art, die Saiten anzuschlagen. Ich spiele seit über 30 Jahren Bass und besitze zahlreiche weitere, sehr unterschiedliche Bässe, die ich zum Teil auch ausführlich in Bands gespielt habe. In meinen Fingern steckt also ein bisschen Erfahrung. Und je mehr ich den neuen Bass spiele und kennenlerne, umso mehr lerne ich über ihn – ganz automatisch und instinktiv. Dieser Einspielprozess führt zum Beispiel dazu, dass ich immer besser ”weiß”, wie und wo ich die Saiten anschlagen muss, damit sich das Soundpotenzial des Basses optimal entfalten kann. Schwer zu beschreiben. Aber jeder Gitarrist und Bassist wird wissen, wovon ich da spreche.

Bei der letzten Probe vorgestern hatte ich jedenfalls wieder das deutliche Gefühl: Wow, der Bass klingt ja jetzt noch ein deutliches Stück besser! Satt, klar, tiefgründig und tragend, aber dabei immer differenziert und detailreich. Das sorgte für wachsende Begeisterung auf meiner Seite – und war der Anlass für die leicht ins Esoterische driftenden Gedanken hier. Aber ich stand da und dachte: So muss das. Das isses. Das ist der Basssound, den ich wollte. Halleluja! Der Bass kommt perfekt im Bandkontext durch und trägt zu einem stimmigen Gesamtsound bei. Herrlich. Alles schwingt von Tag zu Tag besser – Bass, Kopf, Band, Sound. Grandios.

Oder es lag einfach daran, dass unser zweiter Gitarrist auf Kegeltour war und bei der Probe fehlte.

Auch möglich.

 

 

 

 

 

 

38 GLÜCK IST

Einsatz, bitte!

Momentan bin ich viel mit Bassspielen beschäftigt, weniger mit Schrauben & Schreiben. Denn ich groove mich weiter auf meinem neuen, selbst zusammengeschraubten Bass ein – und teste, auf welche Art & Weise ich ihn am besten aufnehme. Mir steht hier zwar auch ein umfangreich ausgestattetes digitales Heimstudio zur Verfügung, aber ich suche derzeit nach schnelleren Lösungen, die mit wenig Aufwand ans Ziel führen.

Mit einer davon, die ich mir kürzlich zugelegt habe, war ich schon erfolgreich:

Das ist der iRig HD2 – und er erforderte ein bisschen Einfummelei. Dann funktionierte er aber ganz ordentlich. Sowohl mit den mitgelieferten Apps (AmpliTube für MacOS und iOS) als auch mit Apples GarageBand.

”Ganz ordentlich”? Klingt jetzt nicht so euphorisch.

Stimmt. Denn mit den Apps am Mac oder auf dem iPhone ist stets eine gewisse Latenz zu hören. Heißt: Durch die Umwandlung und Verarbeitung, die das analoge Basssignal für die digitale Welt bereit macht, entsteht eine leichte Verzögerung.

Beim Grooven stört das allerdings weniger. Doch bei schnelleren Läufen ist die Verzögerung schon etwas irritierend, finde ich.

Die besten Ergebnisse habe ich dann interessanterweise nicht mit den ”großen” Apps erzielt, sondern mit Apples App ”Musikmemos” auf dem iPhone. Das im letzten Beitrag vorgestellte Sound-Schnippselchen habe ich mit Musikmemos aufgenommen – und die App hat anschließend per Algorithmus den Drum-Track dazu kreiert. Wobei mich die App immer wieder damit erstaunt, wie gut das meistens klappt. Hier nochmal kurz zum Reinhören:

Mit Musikmemos hatte ich auch den Eindruck, die geringste Latenz zu hören. Und der Bass-Sound bleibt relativ pur – ich glaube, die App verarbeitet das Eingangssignal mit einer leichten Kompression, aber verbiegt den Originalsound ansonsten nicht. Die anderen Apps bieten ja umfangreiche Amp-Simulationen und Effekte. Aber für die Verringerung der Latenzzeit ist das natürlich eher kontraproduktiv, denke ich.

Ich teste das also mal weiter und mache alsbald weitere Aufnahmen!

Aber heute gibt es noch ”one more thing”:

Ich habe eine Postkarte von lieben Freunden bekommen, die mir zur Fertigstellung meines Basses gratuliert haben. Da habe ich mich sehr gefreut! Ist ja auch ein Beleg dafür, dass mein Bassschraub-Bog irgendwo von irgendjemandem gelesen wird … 😉

Und dem Satz auf der Karte kann ich natürlich nur voll und ganz zustimmen:

Bis bald!

PS: Es muss ja nicht gleich eine Postkarte sein, aber über Feedback freue ich mich selbstverständlich immer sehr. Dafür eignet sich natürlich auch die Kommentar-Funktion hier unten … nur mal so darauf hingewiesen! 😉

 

37 BASS ALLES

… und noch viel mehr!

Heute gibt’s ein paar mehr Fotos vom Auftritt meiner Band DIE BERATER. Und ein frisches Soundfile von meinem Bass. Und die Auflösung eines Rätsels aus einem der letzten Blog-Beiträge. Und dann ist Wochenende!

So sah es für mich letzten Samstag aus Ego-Perspektive aus:

Und so sah uns unser Publikum:

Ein bisschen steifbeinig, Herr Stelzer, und die Sprite-Flasche da hinten sieht auch nicht nach Rock’n’Roll aus …

… wobei ”Rock’n’Roll” tatsächlich der Songtitel unserer Zugabe war. 😉

Wir sichten gerade noch die ganzen Fotos & Videos, später mehr davon. Der Soundmeister Uwe Kührs hat sogar unser ganzes Set mitgeschnitten, alle Instrumente einzeln und die Stereo-Summe. Das muss auch erstmal verarbeitet werden.

Viel wichtiger in diesem Rahmen: Uwe zeigte sich ganz angetan vom Sound des Basses. Der wurde zwar per Shure Beta 58 mikrofoniert abgenommen, weil die DI-Buchse meines Amps brummte (trotz Ground Lift, rätselhaft), klang aber über Amp & PA & Monitor absolut überzeugend. Und ließ sich im Mix wohl auch sehr gut verwenden & von den anderen Instrumenten trennen. So soll es sein! 😉

Mitgeschnitten habe ich jetzt übrigens auch ein erstes kurzes Schnippselchen Bass-Sound meines selbstgeschraubten Basses! Die erste Aufnahme, auf der meines Erachtens der satte Sound des Basses hervorragend rüberkommt:

Wie und womit ich das aufgenommen habe, berichte ich nächste Woche!

Jetzt erstmal das Helliver-Rätsel von neulich auflösen … Was hatte Oliver mir wohl Spannendes verraten? Offensichtlich ist es jetzt offiziell – wie man in der guitar-Ausgabe 9/2017 lesen kann:

OH! DU! MEINE! GÜTE!

EIN HELLIVER-BASS!

Jetzt habe ich mir meinen eigenen Bass geschraubt – und dann das … 😉

Bin sehr gespannt und werde bei Gelegenheit darüber weiter berichten … Vielleicht darf ich ja mal testen … wobei das sehr gefährlich wäre … Hab doch schon so viel Bässe … oh je …

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SCHÖNES WOCHENENDE! 😉