What? Das ist hier ja gar nicht der letztens angekündigtenächste Teil von ”JAZZ SPASS”! Sorry, aber die Spannung müsst ihr jetzt aushalten. Meine ”Schrauben 2.0”-Saga wird baldmöglichst fortgesetzt, versprochen. Aber aus aktuellem Anlass steht hier dieses Mal etwas anderes im Fokus: meine neue Single!
Sie heißt ”tbd” und ist am 6.12.2024 erschienen – Nikolaus! Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft! Ich freue mich, endlich mal wieder was veröffentlicht zu haben. Nach dem ”Demo 2020” meiner Band und meinen gesammelten Werken ”Die halbe Wahrheit” (über die ich hier auch dringend mal was schreiben muss) wurde das auch höchste Zeit.
Was die Abkürzung ”tbd” bedeutet, könnt ihr am besten schnell mal googeln. Der Song ”tbd“ sollte zunächst ”nur” ein Testprojekt sein, in dem ich mein neu erworbenes Wissen über Logic Pro anwenden wollte. (Ich arbeite seit einiger Zeit die Tutorial-Videos von MusicTechHelpGuy durch und kann die sehr empfehlen.) Eine Akkordverbindung flog mir irgendwann zu und kurz darauf auch die ersten Textfragmente. Ich war aber nicht sicher, worum es da thematisch überhaupt ging. Bis ich merkte, woher das alles kam: Ich hatte zu der Zeit regelmäßig in einem bestimmten Buch gelesen.
Ich mach’s kurz: Ich fand Rick Rubins Thesen zu Kreativität etc. unfassbar banal. Es war kaum etwas darin, was ich irgendwie originell oder inspirierend fand. Rund 80 % seiner Thesen oder Ratschläge lassen sich m. E. einfach unter ”Mach auch mal was anders als sonst” subsumieren. Und der Rest? Da wurde oft versucht, dem dürftigen Gehalt der Sentenzen mit einem sehr großzügigen Layout die Illusion von Tiefe zu geben:
Be all you can be
Anyway. Möge sich die geneigte Leserschaft selbst ein Bild davon machen, was Herr Rubin so bemüht Edelsteiniges von sich gibt und was davon zu halten ist. Mich hat er damit nicht erreicht.
Aber immerhin (!) hat sich meine Ablehnung produktiv im Text von ”tbd” niedergeschlagen. Falls das irgendjemand nachvollziehen kann. Ich bekam aber auch das Feedback von einem sehr guten Freund, dass ihn der Text ”sehr berührt” habe – aus ganz anderen und sehr individuellen biografischen Gründen. So soll es ja auch sein: Entweder man findet einen eigenen Anknüpfungspunkt – oder eben nicht.
Funky Fingers
Beim Recording des Songs probierte ich so einiges aus, was ich über die Arbeit mit Logic Pro gelernt hatte. Vieles funktionierte auch super. Bei ein paar Details kam ich an Grenzen. Und ich merkte, dass ich auch an die Grenzen der Leistung meines Systems kam: Der iMac von 2015 ging schon etwas in die Knie, wenn ich zwei Spuren gleichzeitig aufnahm. Denn ich hatte die beiden Rhythmus-Gitarrenspuren jeweils mit zwei Mikros aufgenommen: eins vorm Amp und eins direkt vor meiner Baron Modell 1, um ihren akustischen Sound mit in den Mix nehmen zu können. So klingen die Gitarrenspuren doppelt so geil. 😊
[Fun Fact, wo wir gerade dabei sind: Sowohl bei ”t.b.d.” als auch bei der B-Seite (s. u.) habe ich sämtliche Gitarrenspuren mit meiner wunderbaren Baron Elektro-Gitarre eingespielt!]
Das Projekt entwickelte sich stetig weiter – und dann fragte ich Jens, ob er Lust hätte, ein bisschen Orgel beizusteuern. Was sich als ausgesprochen gute Idee herausstellte! Denn ”Mr. Funky Fingers” verlieh dem Song nochmal das gewisse Extra im Sound, wie ich finde. Wie gut, dass wir wieder in Kontakt sind – und uns dieser ganze neumodische Internet-Kram ermöglicht, auch wieder zusammen Musik zu machen!
Das Mixen und Mastern des Songs zog sich dann noch ein bisschen hin. Auch wieder viel gelernt. Die nächste Single wird also noch fantastischer! 😁
Als ich vor ein paar Jahren den Umstieg von meinem alten Heimstudio-System auf ein computerbasiertes beschloss, nahm ich zunächst ein paar Testprojekte in GarageBand auf. Einer davon war ”Der Prince”. Das habe ich mit meinem brandneuen Studiosystem (mehr dazu später mal) frisch gemixt & gemastert – und ich fand es vorzeigbar, mindestens als Demo für die B-Seite meiner Single. Ohne geht’s ja nicht. Jedenfalls als Vinyl-geprägter Musiker. 😉
Musikalisch ist ”tbd” natürlich eher eine Hommage an ”Purple Rain”. Aber das ist euch ja sowieso sofort aufgefallen, oder? 😉
Wie gefällt euch meine neue Single? Hinterlasst gerne ein Feedback hier, dann freue ich mich! Demnächst geht es an dieser Stelle weiter mit ”JAZZ SPASS”, meiner Schrauben-2.0-Saga. Stay tuned!
Gut, dass ich mein Geld nicht mit Bloggen verdienen muss. Und auch nicht mit Bass-Schrauben. Trotzdem mache ich beides sehr gerne – nur eben sehr selten. Aber ich kann euch natürlich nicht vorenthalten, wenn es etwas Neues gibt. Und das gibt es jetzt!
Also – without further ado, hier isser: mein zweiter Schraub-Bass!
Jazz as Jazz can. Aber tatsächlich noch nicht ganz die endgültige Version des Instruments.
Wie und warum das kam und wie mein zweites Schraub-Erlebnis gelaufen ist, erzähle ich euch in den nächsten Artikeln. Mit reichlich Bildern. Nicht ganz so ausführlich wie beim ersten Mal – denn das hatten wir ja schon. Und es gibt so einige Unterschiede zum Schrauben 1.0.
Ich werde das alles ein bisschen kürzer zusammenfassen. Aber ich kann jetzt schon mal verraten: Es hat alles gut geklappt und ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Ein bisschen externe Hilfe im Detail brauchte ich allerdings auch wieder mal. Da ist es natürlich hilfreich, wenn man echte Meister ihres Fachs zurate ziehen kann.
Das schreit nach einem kurzen Werbeblock:
Sucht noch jemand ein außergewöhnlich hochwertiges Weihnachtsgeschenk? Ein rundum exzellentes Instrument, das mit seiner einzigartigen Konstruktion, Optik und Klang-Charakteristik schon die angesagtesten ”Cool Cats” der Jazz-Gitarren-Szene überzeugt hat? Und schnell zu einem individuellen Inspirations-Beschleuniger wird, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte?
Und wer jetzt denkt: Hm, wie hieß noch mal diese andere Gitarren-Marke aus Münster – und gibt es die überhaupt noch? Hier ist die Antwort – Helliver is back:
Willkommen beim #timschraubtbass-Seminar ”Boutique-Bass”, Folge 101. Ein Einstiegs-Grundkurs für komplette Newbies mit unter anderem den folgenden Inhalten: Was macht man eigentlich mit so einem Wahnsinns-Instrument im Haus? Wie herum hängt man ihn korrekt an die Wand? Darf man alle fünf Saiten gleichzeitig betätigen? In welchen zertifizierten Fachwerkstätten muss während der Garantiezeit der Batterietausch durchgeführt werden? Und wird er auch im Eco-Spülprogramm überall richtig sauber?
Nein, alle diese Fragen werde ich in diesem exklusiven Online-Seminar nicht beantworten können. Mein Ziel ist, euch einen ersten Eindruck vom Alltag mit einem solchen Instrument zu geben. Über meine Erfahrungen mit meiner Baron Modell 1 hatte ich kürzlich im ersten Teil meiner ”Gitarren-Nirwana”-Trilogie geschrieben. Jetzt ist mein Marleaux-Bass an der Reihe. Seine genaue Bezeichnung, for the record: ”Marleaux Consat Signature 30th Anniversary”. Wie hier bereits stolz berichtet, ist genau dieser Bass gleich der erste zweite, der Besucher*innen der Marleaux-Website begegnet. Und (immer noch!) der erste Bass im ”Consat”-Bereich.
Also, fangen wir an! Ich freue mich, dass ihr heute alle dabei seid und habe so einige spannende Themen vorbereitet. Das Seminar hat folgende inhaltliche Struk… Moment, ja, da kommt schon eine Frage aus dem Plenum? Ja? Was? Erst eine edle Boutique-Gitarre und schon ein Jahr später einen einzigartigen Boutique-Bass – ob ich im Lotto gewonnen habe?? – Moooooment, ich kann das erklären: Gewonnen ja, Lotto nein. Die ganze Geschichte ist hier nachzulesen bzw. in Videos nachzuvollziehen. Was ich bis heute übrigens regelmäßig selber mache, weil mir das alles immer noch so komplett irre erscheint.
Um mir die Wahrheit dieser schier unglaublichen Geschichte vor Augen zu führen, muss ich nur vom Schreibtisch kurz über die Kante des Rechner-Bildschirms an die gegenüberliegende Mansardenwand schauen. Da hängt mein Marleaux, aber nicht allein. Meine beiden Boutique-Schätze sind direkt nebeneinander platziert – wie sich das für echte Gitarren-Nirwana-Instrumente gehört!
Hochgeschätzte Schätzchen im Halbschatten: Baron Modell 1 & Marleaux Consat Signature 30th Anniversary
Auge hört mit.
Es gibt natürlich noch mehr und noch schöneres Bildmaterial. Was mir ermöglicht, das Seminar-Thema zunächst von außen einzukreisen – um dem Objekt unserer gemeinsamen Begierde langsam, aber sicher immer näher zu kommen.
OK, da kommt aber erst noch eine Frage aus dem Plenum: Wie man so einen wunderschön schillernden Boutique-Bass eigentlich am besten fotografiert? – Räuspern, Blätterrascheln, irritierter Blick in die Runde. – „Äh… Das ist nach meiner Kenntnis… möglichst täglich, unverzüglich.“ Here we go:
EdelbassssabledEIt’s a kind of magic …Golden hourBerückendFünf = TrümpfKopfsacheEdle IntarsienEdelmetallHornyAlles ist dranSpiel mit der Kamera, Baby …Volle BreitseiteCome closer
Die Optik hätten wir damit hinreichend geklärt, denke ich. 😊
Doch so ein Boutique-Bass ist ja nicht (nur) zum Anschauen da. Auch wenn er als Wandschmuck eine extrem gute Figur macht.
Okay okay, EIN Foto noch …
Edelholz vor Raufaser, Münster 2023.
🥰Wo waren wir gerade?
Ach ja. Ich wollte einen Überblick über den geplanten Seminar-Inhalt geben. Oder, Moment, noch eine weitere Frage vorab, da hinten, ja, bitte … Was? Wie breit man grinst, wenn man so einen Bass gewonnen, zugeschickt bekommen, gerade frisch ausgepackt hat und zum ersten Mal in den Händen hält? Ja, ziemlich breit. Wenn ich mich recht erinnere. Aber ist ja alles gut dokumentiert, es gibt sogar (private) Videos von der freudvollen Auspack-Zeremonie. Hier, das muss als Antwort reichen:
Soooooo breit!
Beantwortet das die Frage? Ja? Was? Noch eine Frage dazu? Ach so, das Marleaux-Gigbag? Ja, das war natürlich dabei, der Bass kam hier exzellent verpackt an, mehrere Kartons ineinander verschachtelt und der Bass sehr sicher im äußerst stabilen, wirklich hervorragenden und extrem praktischen Marken-Gigbag verstaut. So sah das aus:
Ist denn schon Weihnachten?? Jaaaaaaaa!!
Aber zurück zum eigentlichen Seminarprogramm. Wir beginnen mit … Ja? Was? Also wenn jetzt dauernd Zwischenfragen kommen, bevor wir richtig angefangen haben … Was da vorne im Gigbag zu sehen ist? Unter dem Marleaux-Branding? Ja, das ist Zubehör und Werkzeug, also Inbusschlüssel für Halsstab & Brücke (im Lederbeutel) sowie ein edles schwarzes Microfasertuch für die sachgerechte Bass-Reinigung (ohne Eco-Spülprogramm). Und tolle Schaller Security Locks, natürlich in der hochwertigen ”S-Locks”-Ausführung.
Gigbag-Candy
Was? Ja, genau, es gab natürlich noch mehr Material, das dem Bass beilag. Das Marleaux-T-Shirt zum Beispiel. Und diverse Unterlagen in einer Marleaux-Mappe (Premium-Druckqualität). Branding & Markenpflege auf Top-Niveau eben! Mit einer Marleaux-Postkarte gratulieren mir Heike & Gerald Marleaux & Team sehr freundlich zu meinem Gewinn. Eine Anleitung für die Elektronik (später mehr dazu) lag auch bei. Dazu reichlich Infos über das gesamte Marleaux-Programm. Und natürlich das offizielle Datenblatt zum Bass! Voilá:
So. Jetzt aber mal zum eigentlichen Programm zurück. Die Zeit rennt uns ja langsam weg und wir haben noch nicht einmal richtig angefangen mit dem Boutique-Bass-Seminar. Ich wollte zunächst … Ja? Was? 🙄 Der Fragenteil sollte doch eigentlich erst am Ende kommen. Ob man zum Einstieg nach all den Bildern den Bass vielleicht auch endlich mal hören kann? Ja, okay, gute Idee, ein kurzer Höreindruck könnte an dieser Stelle tatsächlich eine gute Basis für den Rest des Seminars sein …
Kling-Klang-Klingeling Bimm-Bamm-Bumm: Der Bass-Sound.
Interessant für den Sound-Eindruck des Marleaux ist vielleicht auch noch die ”nackte” Bass-Spur. Ich habe den Bass hier in meinem Heimstudio mit Logic Pro aufgenommen, zum Einsatz kam dabei mein guter alter Peavey T.B. Raxx Röhren-Preamp. In Logic habe ich nur geringfügig Kompression und EQ hinzugefügt. Ich bin zwar kein großer Fan von ”isolated Bass-Tracks” (solange Sie nicht vom IHM, dem HERRN gespielt wurden), weil das für mich immer komisch klingt, so ganz ohne Kontext. Aber gut, in diesem Fall trägt das vielleicht zum Erkenntnisgewinn im Seminar bei.
In dieser Form habe ich die Spur an Jens gesendet:
Jens hat beim Mixen & Mastern die Spur dann natürlich auch nochmal bearbeitet. So hört sich der Bass als Teil des fertigen Songs an:
Warum ich euch das beides hier zum vergleichenden Hören anbiete? Tja – weil die Frage ”Wie klingt der Bass?” m. E. auf allgemeiner Ebene nicht befriedigend zu beantworten ist. Sondern immer nur anhand eines konkreten und speziellen Beispiels. Denn im nächsten Beispiel kann er schon wieder anders klingen – weil er anders gespielt, aufgenommen und bearbeitet wurde. Zum Beispiel hier, in diesem kleinen Video, das ich letztes Jahr als Geburtstagsgruß an Gerald Marleaux aufgenommen habe – einfach so mit dem iPhone:
Einstellungssachen.
Tja, wie klingt er nun? Antwort: Der Bass mit seiner ausgefuchsten Klangregelung (hier wird sie im Detail erklärt) klingt halt so, wie er individuell eingestellt wird. Und wie er gespielt wird. Abhängig von den aufgezogenen Saiten. Und der Saitenlage. Und überhaupt: Was ist der ”originale” Klang eines Basses? Hört man ihn, wenn man ihn umverstärkt spielt und mit dem Ohr nah ran geht? Oder wenn man ihn passiv spielt? Aber über welche Anlage? Welche Box? Und wie ist da die Klangregelung etc. eingestellt?
Ich finde es schwierig, die Frage nach dem Klang meines Marleaux befriedigend zu beantworten. Words fail me. ”Vielseitig” passt wohl. Schon im Passiv-Modus kann ich ja zum Beispiel eine Fülle von Grundsounds abrufen. Denn die Pickups sind splitbare Humbucker; sie lassen sich jeweils seriell, parallel oder als Singlecoil betreiben. Das ergibt jeweils drei unterschiedliche Grundsounds, wenn man nur mit einem der beiden PUs spielt. Das macht also schon mal sechs. Wenn man beide PUs aktiviert (Mittelstellung Balance-Regler), kann man auf diese Weise 3 x 3 verschiedene Grundsounds abrufen. Also neun. Plus die sechs mit nur einem PU macht 15. Dann kann man mit dem Balance-Regler natürlich noch sehr fein (wie mit allen der absolut hochwertigen Potis/Regler des Basses) das Mischungsverhältnis der PUs austarieren. Und dabei ist der ”Programmable” aktive Klangregelung noch nicht mal im Spiel!
Kurz gesagt: Der Bass bietet eine unüberschaubare Fülle an Sounds für so ziemlich alle musikalischen Gelegenheiten und Einsatzzwecke, die vorstellbar sind – von feinsinnig schnurrend und sensibel lispelnd bis kraftstrotzend knurrig und muskulös krachend. Bei einem Instrument dieser Güteklasse hört man dabei natürlich immer einen gewissen Grundcharakter heraus. Und der ist … edel? Sämig-sahnig-schnalzend? Kraftvoll, dynamisch, facettenreich? Darüber hinaus ist der Bass – wie jedes Marleaux-Instrument – ein absolutes Einzelstück, was die eingesetzten Hölzer und ihre aufeinander abgestimmte Kombination angeht. Und das ist eben genau das, was gemeint ist, wenn von einem ”Boutique-Instrument” die Rede ist.
Was mich endlich zurück zu meinem #timschraubtbass-Seminar ”Boutique-Bass” bringt – mit dem wir jetzt mal schleunigst anfangen sollten!
Seminar-Themenblock 1: Das …
… was? Wie bitte? Unsere Zeit ist schon fast um?? 😳
Das musste ja passieren. Na toll. Und jetzt?
Was? Ob wir dann einfach noch kurz zum Fragenteil übergeben können?
Sehr witzig. 🤨
Aber na gut. 🙄 Was wollt ihr noch wissen?
Welche zwei Dinge mir an dem Bass besonders gut gefallen – abgesehen vom tollen Holz, den wunderschönen Abalone-Intarsien, dem fantastischen Sound und der unvergleichlich guten Ergonomie & Bespielbarkeit?
Das ist einfach. 1. Form & Design.
Zur Erinnerung:
Hallo, Marleaux!
Meine Meinung: Marleaux gehört zu den wenigen Boutique-Bass-Herstellern, die konsequent auf eigenständige Designs setzen (und das immer wieder neu) und sich nicht (wie viele andere) an den kalifornischen Klassikern abarbeiten. Klar, Preci und vor allem Jazz Bass haben im Bass-Bau bis heute gültige Design-Maßstäbe gesetzt. Das Fender-Erbe sieht man auch hier. Doch ich empfinde das Consat-Design als eine sehr eigenständige Weiterentwicklung – die Form spricht mich an. Sie hat in meinen Augen eine besondere Dynamik, vor allem durch die Gestaltung der Hörner: Sie recken sich schwungvoll und selbstbewusst in die Höhe. Das gibt dem Bass für mich eine gewisse ”Haltung” und elegante Aura, die andere Boutique-Bässe nicht haben. Aber das ist natürlich mein ganz persönliches Empfinden. Doch es gibt ein sicheres Zeichen dafür, dass ein Bass-Design einen besonderen Nerv getroffen hat: Es wird kopiert. Und genau das ist dem Consat-Design schon in den 90ern widerfahren. 😉
Und dann noch: 2. Gewisse Details.
Zum Beispiel:
Nach meiner bisherigen Erfahrung benötigt mein Marleaux bei meiner Spielfrequenz ca. 1 x im Jahr eine neue Batterie (9V-Block). Normal bzw. gut, da gibt es durchaus ”hungrigere” Elektroniken. Als ich zum ersten Mal bemerkte, dass wohl ein Wechsel ansteht, schraubte ich auch zum ersten Mal die rückseitige Abdeckung für das Batteriefach auf. Und, siehe da: Die Schrauben haben tatsächlich Gewindehülsen aus Metall, die im Holz versenkt sind! Damit da auch ja nix ausleiern kann über die Jahre, wie das bei Schrauben, die direkt im Holz sitzen, durchaus passieren kann. Doch wir reden hier von einer Stelle, an die man maximal ein paar Mal im Jahr ran muss. Ich besitze ja so einige andere Bässe und einige davon schon ziemlich lang. Da sitzen die Schrauben der rückseitigen Abdeckungen direkt im Holz. Und da ist auch nach Jahrzehnten kaum was ausgeleiert, weil ich da halt nur sehr selten rangehen musste. Aber beim Marleaux KANN hier eben auch gar nix ausleiern! Auch nach ewigen Jahren des Auf- und Zuschraubens. Das gibt mir so ein Gefühl von … maximaler Sorgfalt? Unbegrenzter Zukunft? Im Sinne von ”You never actually own a Marleaux Bass. You merely take care of it for the next generation.”
So. War’s das? Wir haben ja schon gewaltig überzogen, merke ich gerade.
Was? Zum Abschluss noch ein Foto des Basses in seinem natürlichen Habitat? Ja klar, gerne!
Vielen Dank für eure Teilnahme am #timschraubtbass-Seminar ”Boutique-Bass”. Ich hoffe, ihr konntet etwas mitnehmen und hattet Spaß. Beim nächsten Mal halte ich mich aber strikt ans eigentliche Skript, versprochen!
Mein abschließendes Fazit & mein Rat an euch alle: Lasst euch selbst mal auf die Boutique-Erfahrung ein, ob mit einer Gitarre oder einem Bass! Es lohnt sich! Doch wenn das aus irgendwelchen Gründen (kein Glück im Spiel? 😉) nicht möglich ist, gibt’s noch einen anderen Weg ins individuelle instrumentale Glück. Davon berichte ich euch demnächst im dritten Teil meiner ”Gitarren-Nirwana”-Trilogie. Stay tuned!