56 BASS WIN ICH?

Tim schraubt Berlin, Teil 1: ”Bass win ich?”

Ich wache auf. Es ist Dienstag, der 30.1.2018, wie ich später feststelle. Viel später. Denn ich merke erstmal nur eins: Ich habe einen Kater Garfieldscher Ausmaße. Puh. Schön langsam jetzt. Wo bin ich? Ich weiß es nicht. Schädel dröhnt, Mund klebt. Tief durchatmen. Was? ist?? passiert???

Dann kommt die Erinnerung wieder, Stück für Stück: Kindheit in Wilhelmshaven. Abi 90. Zivi in Delmenhorst. Ja, so war das. Aber halt, da war doch noch mehr? Konzentration. Must … not … lose … conscience …

Genau: Studium in Münster, Berufseinstieg, Claudia, Hamburg, Selbständigkeit, Hochzeit, ZweiKinderKücheBad in Münster. Alles gut. OK. Augen auf. Da liegt ein Notizblock auf dem Nachttisch. Da steht ”NH Collection Berlin” drauf. ICH BIN IN BERLIN? Ich hasse Berlin! Seit dem Studium! Oder etwa nicht? Aufgewacht in einer parallelen Zeitlinie?

Dann lichtet sich der Nebel rund um meine restverschwipsten Synapsen. Natürlich. WIR sind in Berlin. Die ganze Familie. Gestern war Goldene Blogger-Preisverleihung. Und ich habe nicht gewonnen. Was irgendwie schade, aber irgendwie auch gar nicht schlimm war. Denn es war alles total spannend. Und es hat Spaß gemacht. Und dann war da plötzlich jede Menge Bier, Currywurst und Mett. Hey! Reicht doch für einen gelungenen Abend, oder?

Aber schön der Reihe nach. Die Geschichte ging ja schon etwas früher los.

Außerdem bin ich spät dran mit meinem Bericht. Einige haben da schon Großes geleistet und sehr schön über ihre persönliche Goldene Blogger-Erfahrung geschrieben. Zum Beispiel Thomas Knüwer, Gartenbaukunst, KuneCoco, der Kinderdok und die Notaufnahmeschwester – um nur einige zu nennen (die mir besonders gut gefallen haben).

Jetzt geht’s also los – mit einer dreisten Lüge:

Ich hatte lange ein Problem mit Berlin. Denn Anfang der 90er sind da alle hingezogen und schwärmten von der Stadt. Ich nicht. Dann sind wir im Herbst 2014 mit der ganzen Familie eine Woche lang in Berlin gewesen – und es hat mir gefallen. Sogar ganz gut. Man wird halt älter und toleranter.

Als dann im Dezember 2017 klar war, dass ”Tim schraubt Bass” als ”DIY-Blog des Jahres” für den Goldenen Blogger-Award 2017 nominiert ist, gingen unsere Planungen los. Aus verschiedenen logistischen Gründen war die beste Lösung, einen Kurzurlaub mit der ganzen Familie daraus zu machen. Wir haben die Kinder offiziell von der Schule beurlauben lassen – das ging glücklicherweise reibungslos. Und das war auch gut so, wie sich später heraus stellte.

Also reisten wir schon am 27. Januar 2018 mit dem Zug nach Berlin und hatten dort eine sehr, sehr schöne Zeit als Familie. Da wir 2014 schon die meisten üblichen Highlights abgeklappert hatten, konnten wir uns ein bisschen treiben lassen. Das war wirklich schön!

Und das Wetter spielte prima mit:

Wir haben sehr gut gegessen, viel gesehen und fühlten uns ziemlich wohl fernab des Alltags. Allein aufgrund dieses langen Berlin-Wochenendes war ich also schon froh und glücklich über die Nominierung, ohne die wir diese Reise nicht gemacht hätten.

Aber hier geht’s ja um ”Tim schraubt Bass”. Ich klappe das Familienfotoalbum wieder zu (und überlasse das Familienbloggen gerne anderen, die das auch viel, viel, viel besser machen). 😉

Unser Besuch im Hard Rock Café Berlin führt mich auch gleich zu meinem Thema zurück:

Nach zwei Nächten in einem Hotel am Anhalter-Bahnhof zogen wir dann am Montagvormittag ins Familienzimmer im Goldene Blogger-Hotel um.

Wow! Schönes Hotel!

Und es wurde langsam ernst – die Preisverleihung rückte immer näher. Ich wurde dann doch auch etwas nervös.

Schließlich zog ich mich um und ging rüber zum ”Meet & Greet”, zu dem alle Nominierten vor der eigentlichen Verleihung eingeladen waren. Allein. Die Familie sollte dann später nachkommen, wenn die öffentliche Veranstaltung im Telefonica Basecamp losging.

Im nächsten Teil von ”Tim schraubt Berlin”: Wie ich mir gleich bei der Begrüßung im Basecamp geschickt selbst ein Bein stelle und ins Schwitzen komme, dann glücklicherweise sehr nette Menschen kennen lerne – und bei der Preisverleihung (Achtung, Spoiler!) NICHT den Preis gewinne. Und trotzdem irgendwie sehr glücklich bin. Stay tuned!

55 VIEL BASSIERT

Erste allgemeine Aufkläru

”Tim schraubt Bass” war in Berlin. Die Goldene Blogger-Trophäe in der Kategorie ”DIY-Blog des Jahres” habe ich zwar nicht mit nach Hause genommen, aber dafür jede Menge exotische Erlebnisse, überraschende Einsichten und erstaunliche Geschichten.

Davon werde ich so bald wie möglich ausführlich berichten. Allerdings habe ich jetzt den Schreibtisch voll mit Arbeit – und diese Woche schon den Montag und den Dienstag wegen des Berlin-Trips nichts machen können. Dazu ist morgen (und übermorgen) auch noch MünsterCamp 2018, auf das ich mich sehr freue. Es wird also noch ein bisschen dauern …

Wer jetzt schon was lesen möchte: Thomas Knüwer, Mit-Initiator der Goldenen Blogger, hat gestern in seinem Blog eine Zusammenfassung der Preisverleihung veröffentlicht, die ich sehr gelungen finde. Vor allem natürlich, weil ich auch darin vorkomme. 😉

Ich sage erstmal: Bis bald …

 

 

 

54 BLOOPER REEL

Meine größten Failer.

Nach dem kritischen Zwischenfazit im letzten Beitrag gehe ich jetzt doch noch einen Schritt weiter. Dahin, wo es wirklich weh tut. Und wo meine grundsätzliche Untauglichkeit für ein handwerkliches Projekt wie dieses noch einmal überdeutlich wird. Aber hinterher ist es dann eben doch lustig – auch wenn ich damals jeweils ziemlich geflucht habe. Und mich nicht getraut habe, es im Schraubbericht überhaupt zu erwähnen. Denn wie blöd kann man (also ich) sein? Offenbar ziemlich blöd. Here it comes: das ”Tim schraubt Bass” Blooper Reel!

Ich beschränke mich dabei aber auf die beiden größten Klopfer. Und das ist auch schon das Stichwort für Fail Nr. 1:

1. SHAKE, RATTLE & ROFL

Es passierte ganz am Anfang, als eigentlich noch gar nichts passiert war. Und deshalb war das auch so ärgerlich unnötig. Meine Güte … Ich war jedenfalls ziemlich fassungslos.

Die Geschichte geht so: Ich hatte bereits die Teile zugeschickt bekommen. Ich hatte auch schon die Frage der Holzbehandlung mit Öl & Wachs geklärt und entsprechende Produkte ausgesucht und gekauft. Und dann liegt der unbearbeitete Bass-Body neben mir auf dem Sofa. Und ich nehme die Glasflasche mit dem Leinos Hartöl in die Hand. Wo drauf steht, dass man das Zeug vor der Anwendung gut durchschütteln muss. Also schüttele ich – obwohl zu diesem Zeitpunkt vollkommen unnötig – die Flasche einfach mal, was das Zeug hält. Und:

BÄM!

Genau. Ich haue mit der Glasflasche eine schöne Macke ins Holz des neben mir liegenden Bodys. SEUFZ. Man sieht’s bis heute sehr gut:

Ist am oberen Horn, wo ich beim Spielen auch immer schön im Blick habe, dass ich da eine Macke reingehauen habe. Aus reiner Blödheit. Grmpfl.

 

2. SKUNK STRIPES

Ärgernis Nummer zwei passierte, als der Bass schon weitgehend fertig war. Da war das Holzfinish zwar schon zu 96 % angetrocknet, aber doch noch leicht klebrig. Trotzdem dachte ich mir nichts dabei, den Bass in einen sehr alten Gitarrenständer zu stellen:

Irgendwann, nach ein paar Tagen, hatte ich dann so ein merkwürdiges Gefühl. Also nahm ich den Bass in die Hand und schaute mir mal die Halsrückseite genauer an. Ja, genau, War klar.

DER BLÖDE GITARRENSTÄNDER HATTE ABGEFÄRBT!

Da war ein deutlicher dunkler Streifen hinten am Hals. Genau da, wo er Kontakt zum Gummi des Gitarrenständers hatte. ARRRGGGGH!

Aber das war natürlich nicht alles. Denn auch die Kontaktstellen unten am Body waren dunkel. GRRRRRRR!

Ich habe keine Fotos davon gemacht, weil ich mich so geärgert habe. Und mit dem Polierlappen war da auch nichts zu machen. Hm.

Letztendlich habe ich dann etwas ausprobiert, was auch wirklich funktioniert hat: Ich nahm ein Radiergummi – und radierte die dunklen Stellen einfach weg. 😉

(Jetzt steht der Bass natürlich in einem anderen Ständer, der eine andere Bauart hat, bei der der Hals gar keine Stütze hat. Unten achte ich darauf, dass zwischen Bass und Gummi der Ledergurt des Basses liegt.)

 

UND WAS LERNEN WIR ALSO?

”Blöd kann man ruhig sein. Man muss sich nur zu helfen wissen.” – Diese Weisheit hat mir meine Mutter mitgegeben, als ich noch ein Kind war. Und sie gilt offensichtlich bis heute für mich, wenn ich handwerklich tätig werde. Ich nenne das dann einfach mal STELZER’S LAW.