06 U GOT THE LOOK

„Color U peach and black“

Die Teile sind da – und das Holz von Hals & Body sieht gut aus. Das kann aber nicht so bleiben. Denn das Holz soll SUPER aussehen. Doch ich will es nicht lackieren, sondern ölen & wachsen. Das ist ein durchaus übliches Holzfinish und hat eine sehr natürliche Anmutung. Ein weitere Vorteil: Das ist so ziemlich der einzige handwerkliche Teil meines Projekts, für den ich ein kleines bisschen Erfahrung mitbringe.

Ich habe nämlich als Student in den 90ern so einige Naturholzmöbel gehabt, die ich selbst geölt & gewachst habe. Das funktionierte ganz gut und das Ergebnis sah m. E. auch sehr gut aus. Zum Beispiel so:

Lange her! Tisch & Bett sind verschenkt & verkauft, der Couchtisch steht nebenan auf dem Dachboden. Aber ein Ergebnis meiner damaligen Möbelarbeit habe ich immer noch täglich im Blick:

Schöne Farbe, gell? Seit über 20 Jahren sitze & arbeite ich jetzt an diesem Schreibtisch …

„A natural beauty unaffected“

Ein bisschen Möbelwachs haben wir sogar noch. Aber kein Öl. Und bevor ich irgendetwas neu kaufe, lasse ich mich lieber beraten. Denn einer der vielen Vorteile einer zentralen innerstädtischen Wohnlage ist es, dass man potenziell für alle möglichen Anliegen die passenden Fachgeschäfte in der Nähe hat. Zum Beispiel dieses hier, keine fünf Fahrradminuten von uns entfernt: Heeke rundum-natur.de.

Dort wurde ich von Ludger Heeke kompetent und ausführlich beraten. Ich hatte vorher schon festgestellt, dass es Leinos Hartöl auch in verschiedenen Farbvarianten gibt. Und zwar in diesen:

Mein Blick verfing sich da spontan im Bereich Pinie – Bernstein – Kastanie. Das konnte ich dann noch genauer aufdröseln, denn ich hatte mein Holz mitgebracht:

Nach kurzer visueller Kontemplation von Pinie – Bernstein – Kastanie entschied ich mich für die im wahrsten Sinne des Wortes goldene Mitte: Bernstein!

Dazu empfiehlt mir Ludger Heeke, als Finish nicht das normale Möbelwachs, sondern das Hartöl Spezial – Öl & Wachs in einem Produkt.

Die Vorgehensweise sollte dann ungefähr so sein:

1. Dünner Auftrag mit dem Bernstein-Hartöl.

2. Zwei bis drei Tage einziehen / trocknen lassen.

3. Zweiter Auftrag Bernstein-Hartöl.

4. Zwei bis drei Tage einziehen / trocknen lassen.

5. Dünner Auftrag Hartöl Spezial.

6. Zwei bis drei Tage einziehen / trocknen lassen.

7. Polieren und fertig.

Für diesen Arbeitsprozess habe ich dann gleich noch alles Weitere bei rundum-natur.de gekauft:

Zwei Pinsel, zwei große Tücher, etwas Schleifpapier für alle Fälle, Kreppband und natürlich die beiden Fläschchen Hartöl & Hartöl Spezial. Fertig!

„You’ve got the look, you’ve got the hook“

Kann’s kaum erwarten, damit anzufangen! Wieder mal Party-Stimmung & gute Laune hier. Vorfreude ist ja immer die schönste. Ob sich das ändert, wenn ich dann wirklich anfange? Wir werden’s sehen!

 

 

05 CH-CHECK IT OUT!

„What-wha-what-what-what’s it all about?“

Es klingelt an der Tür. Endlich! Das Paket ist leichter, als ich es erwartet hatte. Und der Inhalt erfreulich sicher verpackt. So sieht’s aus:

„Vorsicht Glas!“ 😉

 

Karton-in-Karton-Prinzip.

 

Ich habe so einen Hals!

 

Back in Black.

 

Alle Teilchen.

 

Ein schöner Body …

 

… und alles auf einen Blick:

.. und jetzt?

Party-Stimmung! 😉

Denn es ist Wochenende – und damit Blogpause! Bis Montag!

04 BASSPARTS

Die Teile. Im Detail.

Bevor ich das Paket auspacke: Was ist da eigentlich drin – und warum ist es drin? Auf den grundsätzlichen Gestaltungsrahmen „Precision“ hatte ich mich ja schon früh festgelegt. Und auf einen einzigen Online-Shop für die Zusammenstellung der Teile auch. Doch jetzt wird’s kleinteilig – denn für alle Elemente des Bausatzes gibt es ziemlich viele Optionen. Aber der Reihe nach.

Wie viele Saiten?

Ich habe zu Schulzeiten klassischen Unterricht auf einem viersaitigen Kontrabass gehabt – und so ziemlich alle meine E-Bass-Helden spielen Viersaiter. ’Nuff said.

Wie viele Pickups?

Der klassische Preci hat einen Splitcoil-Pickup. Reicht.

Welches Holz für den Body?

Esche oder Erle? Die Frage habe ich mir von BassParts.de beantworten lassen: „Wir empfehlen Erle, weil Esche doch sehr schwer ist.“ Danke, gerne!

Welches Holz für den Hals?

Bei BassParts.de gibt es Ahorn-Hälse mit Palisander- oder Ahorn-Griffbrett. Über den Einfluss der Materialwahl auf den Bass- und Gitarren-Sound gibt’s übrigens viele Meinungen und Thesen. Auch wissenschaftliche. Die Diskussion darum wird sehr leidenschaftlich geführt. Mir egal – ich mag die Palisander-Optik lieber. 😉

Welche Brücke?

Auch hier gibt es eine große Auswahl und eine preisliche Range von 18 bis knapp unter 100 Euro. Ich entscheide mich für eine Variante der legendären BadAss-Bridge, die von göldo music gefertigt wird.

Welche Mechaniken?

Zitat BassParts.de aus der Beschreibung der Basshälse: „geeignet für Boston J-style Mechaniken, 4 links, mit kleiner Platte“ – check!

Pickguard oder kein Pickguard?

Ich mag zwar Holzoptik und ein Pickguard verdeckt viel davon. Aber der klassische Preci hat ein Pickguard. Dafür braucht die Rückseite des Bodys dann auch keine Fräsung für ein Elektrikfach und bietet Holzoptik pur.

Welcher Pickup?

Replacement-Pickups für Precis gibt’s von so ziemlich jedem relevanten Hersteller. Ich hätte sogar noch einen alten, den ich aus meinem Fender Jazz Bass Special fretless* habe ausbauen lassen (und gegen einen Seymour Duncan habe austauschen lassen). Ich möchte das alte PJ-Paar meines Fretless aber nicht trennen und für den neuen Bass lieber einen neuen PU. BassParts.de bietet Pickups von HÄUSSEL, DELANO und KLUSON an. Ich entscheide mich für einen Häussel mit großen Magneten für „mehr Punch, Höhen und Bässe“ – klingt gut!

Welche Elektrik?

Ich habe keinen Lötkolben. Aber dafür hat Richter eine Lösung.

Welche Farbe der Hardware?

Grundsätzlich gibt’s da meist Chrom, Gold oder Schwarz zur Auswahl. Ich entscheide mich für durchgängig schwarze Hardware. Warum? Weil es vernünftig ist. Sagt Neil Gaiman: „It’s a sensible colour. It goes with anything. Well, anything black.“

Was noch?

Hier die vollständige Liste aller bestellten Teile:

Und jetzt?

Genau. Viel Spaß beim Zusammenbauen – aber erstmal alles auspacken!  Bis bald!

 

*Mein Fender Jazz Bass Special fretless. Anfang der 90er gebraucht von Wolfgang Wolle Geier gekauft, der ihn  schon fundamental  überarbeitet hatte (Schaller 3D-Brücke, neues Finish, Preci-Pickguard etc.). Über das Modell, das von der Form her eigentlich eher Precision Bass Special heißen könnte, gibt es hier und hier Infos. Toller Bass!