30 INTERLUDE

”With great Incompetence comes great Responsibility.”

Einmal tief Luft holen. Hey, der Bass ist fast fertig! Bevor ich den Sattel vom Sound Ranger feilen und den Bass damit bespielbar machen lasse, passt es wohl ganz gut, kurz zurück und nach vorne zu blicken. 

So fing es an:

So ging es weiter:

So sah es dann mit dem ersten Satz Saiten aus:

Und jetzt ist das Ding fast fertig … !

Als Zwischenfazit kann ich nicht genug betonen, wie viel Spaß mir das Bassbauprojekt bisher gemacht hat. Und wie viel ich dabei schon gelernt habe. Außerdem bin ich mit dem bisherigen Ergebnis mehr als zufrieden – denn der Bass fühlt sich schon sehr gut an und klingt – trotz hoher Saitenlage – wirklich schon sehr gut!

Den wichtigsten Lerneffekt hat mir allerdings das Detail gebracht, an dem ich zuletzt ”gescheitert” bin: das Feilen des Sattels. Da bin ich an meine Grenzen gestoßen – und habe eingesehen, dass es überhaupt nicht sinnvoll wäre, diese Grenze zu ignorieren.

Mein Projekt habe ich ja aus gutem Grund ”Tim schraubt Bass” genannt. Und nicht ”Tim baut Bass” – oder ”Tim feilt Bass”.

Ich habe mit fertigen Bauteilen gearbeitet. Und nicht Hals & Body selbst aus Rohlingen gefräst und geschliffen, das Griffbrett selbst bundiert und die Bünde abgerichtet. Ich habe auch keine feinmechanischen Teile (Tuner, Brücke etc.) an meiner nicht vorhandenen Werkbank mit meinem nicht vorhandenen professionellem Werkzeug hergestellt. Oder aus selbstgezogenem Kupferdraht Pickup-Spulen gewickelt.

Deshalb wäre es jetzt unklug, eher sogar vermessen, zu sagen: Ich will alles selber machen, denn es soll mein Bass sein – also feile ich auch den Sattel selbst.

Allein das dafür notwendige Werkzeug würde noch einmal eine nicht unerhebliche Investition bedeuten. Und wenn dann etwas schief geht – was sehr, sehr wahrscheinlich ist – kämen noch Kosten für einen neuen Sattel-Rohling etc. dazu.

Ich halte es für besser, die (engen) Grenzen meiner handwerklichen Kompetenz zu akzeptieren. Auch im Sinne des Ergebnisses – das ja möglichst optimal sein soll.

Und trotzdem wird es – ist es – mein Bass. Ich habe die Teile zusammengestellt, wofür schon viele, viele Entscheidungen notwendig waren, ich habe die Hölzer bearbeitet, Löcher gebohrt und alles miteinander verschraubt. Und bin jetzt schon ein bisschen Stolz auf mich. Wer viel handwerkliche Erfahrung & Routine hat, wird das vielleicht nicht verstehen – aber ich war bei den einzelnen Arbeitsschritten manchmal doch sehr, sehr nervös. 😉

Aber jetzt geht’s weiter: Der Termin mit Dave ist gemacht. Ich freue mich schon – vor allem, weil das Projekt damit natürlich noch lange nicht abgeschlossen sein wird. Im Gegenteil: Der Spaß geht ja dann erst richtig los!

Schönes Wochenende und bis nächste Woche …